James Barry

ca. * 09. November 1795 in Belfast, heute Vereinigtes Königreich
† 25. Juli 1865 in London, heute Vereinigtes Königreich

James Barry (c) Anne Bengard

James Barry

James Barry war Arzt in der britischen Armee. Er schloss sein Studium mit einem Doktor in Medizin ab. Für seine Einsätze bereiste er weltweit verschiedene Länder wie Indien, Malta, Jamaika, Kanada. In Kapstadt (Südafrika) führte Barry einen der ersten bekannten erfolgreichen Kaiserschnitte durch. Mutter und Kind überlebten die Operation.

Barry reagierte empört auf unnötiges Leiden und bestand auf bessere Lebensbedingungen für die Armen und einfachen Menschen. Er versuchte, wo immer er stationiert war, auch die Lebensbedingungen der einfachen Soldaten und die sanitären Zustände zu verbessern.

Barry lebte sein erwachsenes Leben als Mann. Seine Herkunft, sein Geschlecht und sein Alter sind noch nicht vollständig geklärt. Erst nach seinem Tod wurde sein weiblicher Körper entdeckt.

Neue Beweise deuten darauf hin, dass Barry als Margaret Ann Bulkley in die Familie von Jeremiah und Mary-Ann Bulkley aus Irland geboren wurde. Es wird weitgehend vermutet, dass Barry sich für ein Leben als Mann entschied, um an der Universität studieren und seine gewählte Karriere als Arzt und Chirurg verwirklichen zu können. In der damaligen Zeit war es für Frauen praktisch unmöglich, Medizin zu studieren.

"Do not consider whether what I say
is a young man speaking,
but whether my discussion with you
is that of a man of understanding."
James Barry

Anne Bengard (c) Anne Bengard

Anne Bengard

Anne Bengard wurde 1988 in Leipzig geboren.

Schon im Alter von 9 Jahren zog sie in eine kleine Küstenstadt im Südwesten Englands bevor sie 2007 nach London ging, um Performance Design an der renommierten Central Saint Martins Hochschule für Kunst und Design zu studieren .

Zur gleichen Zeit begann sie als Set-und Eventstylistin zu arbeiten und wurde Teil der bunten Alternativszene des Londoner Nachtlebens. Unter anderem gehört sie zum Ensemble des weltweit größten und ältesten Fetischclubs „Torture Garden“. Schon in frühen Jahren wurde sie so mit der Kreativität, der Selbstdarstellung und dem offenem, tolerantem, aber vor allem respektvollem Umgang in der Clubszene vertraut. Diese Erfahrungen bilden heute ihre Grundwerte, die sich in ihrer Arbeit abbildet: sich Vorurteilen und Ängsten bewusst zu sein, zu hinterfragen und sich ihnen offen entgegen zu stellen.

Angespornt von einer beabsichtigten Ironie und einem spielerischen Sinn für Humor, bedienen sich Anne‘s Arbeiten der Ideen und der Gegenüberstellungen von Angst, Erotik und dem Grotesken. Mit ihren provokanten aber auch sinnlichen Bildern möchte sie eine sofortige Reaktion oder Empfindung im Betrachter hervorrufen.

Seit ihrer Rückkehr nach Berlin im Jahr 2014 hat sich Anne auf figurative, großformatige Pop-Aquarell-Porträts spezialisiert, die gesellschaftliche Normen, Trends und Vorurteile untersuchen.

Dem Betrachter möchte sie so für eine uneingeschränkte und kritische Auseinandersetzung mit ihren Grundeinstellungen gewinnen.

Im Jahr 2016 wurde sie als eine von 13 weiblichen Protagonisten, die in männlich dominierten Berufen arbeiten, ausgewählt in Jennifer Rostocks Musikvideo „Hengstin“ aufzutreten. Damit unterstreicht sie ihre Ansichten zur Gleichstellung, Toleranz und der Förderung des kritischen Selbstbewusstseins sowie der Reflektion von Gedanken und Handlungen.

www.annebengard.com

Bild: Anne Bengard