Lili Elbe

* 28. Dezember 1882 in Vejle, heute Dänemark
† 12. September 1931 in Dresden, heute Deutschland

Lili Elbe (c) Anne Bengard

Lili Elbe

Lili Elbe (zunächst Einar Mogens Wegener genannt) war eine dänische Malerin. Sie wurde mit männlichen Körpermerkmalen geboren und war einer der ersten Menschen, die sich körper- und genitalangleichenden Operationen unterzogen.

Elbe spezialisierte sich auf Landschafts- und Architekturmalerei, stand aber immer häufiger für ihre Frau Gerda Gottlieb Model. 1912 zogen Elbe und Gottlieb nach Paris. 1913 wurde öffentlich bekannt, dass Lili Elbe einen männlichen Körper hat. Gottlieb und Elbe gelang es dennoch den Anschein zu wahren, Lili Elbe und Einar Wegener seien zwei verschiedene Personen. Nur der engste Freundeskreis kannte die Wahrheit.

Im Februar 1930 reiste Elbe auf Anraten des Frauenarztes Kurt Warnekros nach Berlin. Das Institut für Sexualwissenschaft von Dr. Magnus Hirschfeld in Berlin führte die erste körperangleichende Operation durch. Danach begab sich Elbe in die Dresdener Frauenklinik. Am 26. Mai 1930 führte Kurt Warnekros eine zweite Operation durch.

Als Folge der körperangleichenden Operationen wurde die Ehe von „Einar Wegener“ und Greta Gottfried vom dänischen König annulliert. Lili Elbe erhielt neue Papiere.

Einige Monate nach der vierten Operation verstarb Lilie Elbe 1931 an den Folgen von Komplikationen.

Der weltweit erfolgreiche Kinofilm The Danish Girl erzählt ihre Geschichte.

"Welche Stärken wir als Individuen haben,
um nach unserem wahren Selbst zu suchen und es zu finden,
unabhängig von Risiko und möglichen Gefahren."
Lili Elbe

Anne Bengard (c) Anne Bengard

Anne Bengard

Anne Bengard wurde 1988 in Leipzig geboren.

Schon im Alter von 9 Jahren zog sie in eine kleine Küstenstadt im Südwesten Englands bevor sie 2007 nach London ging, um Performance Design an der renommierten Central Saint Martins Hochschule für Kunst und Design zu studieren.

Zur gleichen Zeit begann sie als Set-und Eventstylistin zu arbeiten und wurde Teil der bunten Alternativszene des Londoner Nachtlebens. Unter anderem gehört sie zum Ensemble des weltweit größten und ältesten Fetischclubs „Torture Garden“.

Schon in frühen Jahren wurde sie so mit der Kreativität, der Selbstdarstellung und dem offenem, tolerantem, aber vor allem respektvollem Umgang in der Clubszene vertraut. Diese Erfahrungen bilden heute ihre Grundwerte, die sich in ihrer Arbeit abbildet: sich Vorurteilen und Ängsten bewusst zu sein, zu hinterfragen und sich ihnen offen entgegen zu stellen.

Angespornt von einer beabsichtigten Ironie und einem spielerischen Sinn für Humor, bedienen sich Anne‘s Arbeiten der Ideen und der Gegenüberstellungen von Angst, Erotik und dem Grotesken. Mit ihren provokanten aber auch sinnlichen Bildern möchte sie eine sofortige Reaktion oder Empfindung im Betrachter hervorrufen.

Seit ihrer Rückkehr nach Berlin im Jahr 2014 hat sich Anne auf figurative, großformatige Pop-Aquarell-Porträts spezialisiert, die gesellschaftliche Normen, Trends und Vorurteile untersuchen.

Dem Betrachter möchte sie so für eine uneingeschränkte und kritische Auseinandersetzung mit ihren Grundeinstellungen gewinnen.

Im Jahr 2016 wurde sie als eine von 13 weiblichen Protagonisten, die in männlich dominierten Berufen arbeiten, ausgewählt in Jennifer Rostocks Musikvideo „Hengstin“ aufzutreten. Damit unterstreicht sie ihre Ansichten zur Gleichstellung, Toleranz und der Förderung des kritischen Selbstbewusstseins sowie der Reflektion von Gedanken und Handlungen.

www.annebengard.com

Bild: Anne Bengard