Paul Burkhard

* 21. Dezember 1911 in Zürich, heute Schweiz
† 6. September 1977 in Zell, heute Schweiz

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Paul Burkhard

Paul Burkhard war ein Schweizer Komponist, Dirigent und Pianist. Er studierte in Zürich Klavier und Komposition und wurde Kapellmeister am Stadttheater Bern und Dirigent des Radioorchesters Beromünster.
Während der Nazizeit arbeitete er am Schauspielhaus Zürich mit Künstler*innen wie Bertolt Brecht, Leopold Lindtberg und Therese Giehse zusammen. Er komponierte die Musik für die Uraufführung von Brechts Mutter Courage und schrieb Chansons und Operetten, so die Kleine Niederdorf-Oper. Sein erfolgreichstes Stück ist die Komödie Der schwarze Hecht. Diese wurde in Deutschland unter dem Titel Feuerwerk aufgeführt. Sie war in den 1950er Jahren das meistgespielte Bühnenwerk im deutschsprachigen Raum. Das Lied Oh mein Papa, gesungen von Lys Assia, wurde zum Welthit und in über 40 Sprachen übersetzt.

Für die Schule in Zell komponierte er geistliche Stücke, so die Zäller Wienacht und den Zäller Joseph. Der Text des Liedes Au für öis (Auch für uns) der Zäller Wienacht wurde für die weiteren Aufführungen korrigiert, da er trotz rassismuskritischem Inhalt Wörter enthielt, die Schwarze Menschen herabsetzten.

An seinem ersten Schultag hatte er Walter Sautter kennengelernt. Die beiden wurden enge Freunde. Dass Walter heiratete, war für ihn ein Schock. Zeitlebens hatte er keine längeren Partnerschaften mehr. Auch duldete seine Schwester, die ihm den Haushalt führte und seine Kompositionen ins Reine schrieb, nicht, dass ihr Bruder eine Liebesbeziehung einging. Im beruflichen Umfeld und im Freundeskreis lebte Burkhard offen schwul. In der Kleinen Niederdorf-Oper hat er sein Lebensmotto vertont: „C’est la vie: quand on n’a pas ce qu’on aime il faut aimer ce qu’on a“. (So ist das Leben: Wenn man das nicht hat, was man liebt, muss man lieben, was man hat.)

 

Dieses Portrait wurde 2023 im Rahmen einer Ausstellung durch die Zürcher Kantonal Bank ermöglicht.

"O mein Papa
War eine wunderbare Clown
O mein Papa
War eine große Kinstler."
Paul Burkhard

Felix Kindelan (c) privat

Felix Kindelán

Felix Kindelán wurde 1992 in Berlin geboren. Dort aufgewachsen, entwickelte er früh ein starkes Interesse in Kunst. In seiner Jugend war er Teil der Berliner Graffitiszene und widmete sich zur gleichen Zeit der klassischen Malerei. Portraits und die menschliche Figur sind der Kern seiner Malerei.

Das Thema seiner Arbeiten behandelt das Phänomen, dass jede Person verschiedene Charakterzustände in den unterschiedlichsten Situationen und Begegnungen besitzt. Die Arbeiten sind der Versuch diese Nuancen einer Persönlichkeit mit der Aufteilung der Figur darzustellen. Elemente wie Bänder aus feinen Linien stellen dabei das Bindeglied zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen dar und fungieren als das unveränderliche Wesen einer Persönlichkeit, durch die sie letztendlich als Ganzes identifiziert werden kann. Zur Zeit lebt und arbeitet Felix Kindelán in Basel.

www.felix-kindelan.com

Bild: privat