Sophia Parnok

* 11. August 1885 in Taganrog, heute Russland
† 26. August 1933 bei Moskau, heute Russland

Sophia Parnok (c) Kai Janik

Sophia Parnok

Sonya Yakovlevna Parnokh, besser bekannt unter dem Namen Sophia Parnok (auch Sofia, Sofja oder Sofya), war eine russische Dichterin und Journalistin. Sie ist als eine der ersten offen lesbisch lebenden Dichterinnen Russlands bekannt und wird auch als „Russlands Sappho“ bezeichnet.

Um der Kontrolle ihres Vaters zu entkommen, mit dem es auch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu Konflikten gekommen war, veröffentlichte sie1906 unter dem Pseudonym Sophia Parnok ihr erstes Gedicht. Ihre Arbeiten waren stark von ihren Beziehungen geprägt. So kam es zum Beispiel zum künstlerischen Austausch mit Marina Tsvetaeva (ebenfalls Dichterin), auf die sich Parnok bis zu ihrem Tod in ihren Gedichten bezog. Aufgrund von Bürgerkrieg, Krankheit und finanziellen Engpässen zog sie sich mit ihrer damaligen Partnerin, der Schau­spielerin Lyudmila Erarskaya, auf die Krim zurück. Dort schrieb Parnok eines ihrer Meisterwerke: das Libretto für die Oper Almast von Alexander Spendiarjan.

Zurück in Moskau lernte sie die Mathematikerin Olga Tsuberbiller kennen, mit der sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Es wurde zunehmend schwieriger für Parnok, ihre Gedichte zu veröffentlichen, da sie immer wieder mit Zensur zu kämpfen hatte. Die nach 1928 entstandenen Werke durften schließlich nicht mehr veröffentlicht werden und wurden erst 1979 in einem Gesamtwerk herausgegeben, 46 Jahre nach ihrem Tod.

 

"Danke, mein Freund
Für dein ruhiges Atmen,
die Zärtlichkeit der schläfrigen Arme
Und das Flüstern schläfriger Lippen."
Sophia Parnok

Kai_D_Janik_2023 (c) Kai D Janik

Kai D. Janik

Kai D. Janik wurde 1990 in Ulm geboren.

Er ist freischaffender Künstler, Illustrator und Kunsttherapeut (M.A.).

Inzwischen arbeitet Kai im Raum Stuttgart, nach Zwischenstopps in Dortmund und Cardiff. In seiner Kindheit entwickelte er ein großes Interesse für Portraitmalerei und –zeichnung . Er eignete sich einige Techniken an, die heute die Grundlage für seine Illustrationen bilden. Auf der Suche nach neuen Herangehensweisen und Herausforderungen im künstlerischen Arbeiten sowie nach Möglichkeiten, mit den Mitteln der Kunst andere Menschen zu unterstützen, studierte er Kunsttherapie und Creative and Therapeutic Arts. Dies prägte seine Arbeiten stark. So fand er über dreidimensionale Arbeiten und Rauminstallationen schließlich zur Arbeit mit Video und Performance. In seinen Portraitserien spielt er mit einer experimentelleren Vorgehensweise.

Bildnerisches Arbeiten ist für ihn zunächst ein Prozess des Verstehens und Forschens. Dazu gehört das ungefilterte Sammeln von Informationen und Emotionen, die immer weiter verdichtet und zugespitzt werden, aus der Überzeugung heraus, dass dieser Kern der von einer Thematik übrig bleibt ein Anknüpfungspunkt für die Selbstreflexion der Betrachtenden darstellt. Seine Arbeit beginnt meist mit einer autobiographischen Perspektive, die zu einer universelleren Erfahrung in der abgeschlossenen Arbeit wird und zunehmend die Perspektiven Anderer einbezieht. Fragen der Identität und das Sichtbarmachen seiner Erfahrungen als trans* Person sind Kernaspekte seiner Arbeiten.

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