Therese Giehse

* 6. März 1898 in München, heute Deutschland
† 3. März 1975 in München, heute Deutschland

Therese Giehse (c) Felix Kindelán

Therese Giehse

Therese Giehse gilt als eine der kraftvollsten Theaterschauspielerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war u.a. Mitglied der Münchener und Züricher Kammerspiele sowie des Berliner Ensembles des Schriftstellers Bertold Brecht. Bekannt wurde sie besonders in der Hauptrolle in Brechts Mutter Courage und ihre Kinder (1941). Sie war eine gefragte Brecht-Interpretin.
1933 gründete sie zusammen mit ihrer Geliebten Erika Mann, deren Bruder Klaus Mann und dem Musiker Markus Henning die Münchener Kabarettgruppe Die Pfeffermühle.

Das Ensemble verließ Deutschland noch im selben Jahr, da Giehse als Jüdin und politisch links stehende Künstlerin von der Verfolgung durch die Nationalsozialisten bedroht war. Die Exil-Programme der Pfeffermühle enthielten scharfe Angriffe auf die Nationalsozialisten. Aufgrund von Ausschreitungen mussten die Aufführungen teilweise unter Polizeischutz stattfinden.

Die Pfeffermühle spielte in der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich und Tschechien.

Um einen britischen Pass zu erlangen und so dem Nationalsozialismus entkommen zu können, heiratete die lesbische Therese Giehse am 20. Mai 1936 den ebenfalls homosexuellen Schriftsteller John Hampson-Simpson.
Nach Kriegsende kehrte Therese Giehse nach Deutschland zurück. Sie spielte weiterhin in Zürich, aber auch in München, Berlin, Salzburg und Wien.
Therese Giehse wurde mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet und 1988 erschein ihr Portrait auf der 100 Pfenning Briefmarke in der Reihe Frauen der deutschen Gesellschaft.

Über ihre Liebesbeziehung zu Erika Mann sprach Therese Giehse auch später nur widerwillig. „Aber über mich red’ ich nicht.“ Therese Giehse war lesbisch.

"Regie ist keine Männersache. […]
Frauen sind häufig für die Regie viel stärker begabt als Männer.
Sie sehen besser, haben die frecheren Augen, gucken genauer hin. […]
Bei einer Frau als Regisseur arbeiten alle nur mit halbem Einsatz und lächerlich übersteigertem Unwillen. "
Therese Giehse

Felix Kindelan (c) privat

Felix Kindélan

Felix Kindelán wurde 1992 in Berlin geboren. Dort aufgewachsen, entwickelte er früh ein starkes Interesse in Kunst. In seiner Jugend war er Teil der Berliner Graffitiszene und widmete sich zur gleichen Zeit der klassischen Malerei. Portraits und die menschliche Figur sind der Kern seiner Malerei.

Das Thema seiner Arbeiten behandelt das Phänomen, dass jede Person verschiedene Charakterzustände in den unterschiedlichsten Situationen und Begegnungen besitzt. Die Arbeiten sind der Versuch diese Nuancen einer Persönlichkeit mit der Aufteilung der Figur darzustellen. Elemente wie Bänder aus feinen Linien stellen dabei das Bindeglied zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen dar und fungieren als das unveränderliche Wesen einer Persönlichkeit, durch die sie letztendlich als Ganzes identifiziert werden kann. Zur Zeit lebt und arbeitet Felix Kindelán in Basel.

www.felix-kindelan.com

Bild: privat