Thomas, Klaus,
Erika und Golo Mann
Thomas Mann
* 6. Juni 1875, Lübeck, heute Deutschland
† 12. August 1955, Zürich, heute Schweiz
Erika Mann
* 9. November 1905, München, heute Deutschland
† 27. August 1969, Zürich, heute Schweiz
Klaus Mann
* 18. November 1906, München, heute Deutschland
† 21. Mai 1949, Cannes, heute Frankreich
Golo Mann
* 27. März 1909, München, heute Deutschland
† 7. April 1994, Leverkusen, heute Deutschland
Familie Mann
Paul Thomas Mann, der Familienvater, war deutscher Schriftsteller und einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Tod in Venedig, Der Zauberberg sowie das Spätwerk Dr. Faustus. Für seinen Roman Buddenbrooks erhielt Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur. Vor seiner Heirat mit Katia Pringsheim (1905) schrieb Thomas Mann in Briefen und Tagebüchern seine homoerotischen Schwärmereien nieder. Er lebte seine Homosexualität jedoch wohl nie aus.
Seine Kinder Erika, Klaus und Golo waren ebenfalls erfolgreiche Schriftsteller*innen. Der Zusammenhalt der Familie vertiefte sich durch den gemeinsamen Kampf gegen den Nationalsozialismus. Gemeinsam flohen sie aus Deutschland über Frankreich und die Schweiz in die USA.
Erika Mann war Schauspielerin, Kabarettistin, Schriftstellerin und Lektorin. Zusammen mit ihrem Bruder Klaus, ihrer Geliebten Therese Giehse und einigen weiteren Freunden gründete sie 1933 das politisch-literarische Kabarett Die Pfeffermühle in München. Erika Mann war bisexuell.
Klaus Mann verfasste sieben Romane (Mephisto u.a.), zwei Autobiografien und einige Theaterstücke. 1937 lernte er seinen mehrjährigen amerikanischen Lebensgefährten, den Film- und Literaturkritiker Thomas Quinn Curtiss, kennen. Klaus Mann war schwul.
Golo Mann war Historiker, Publizist und Schriftsteller. Einer seiner bekanntesten Werke ist die 1958 erschienene Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Bereits 1923 entdeckte Golo Mann seine homoerotische Neigung in der Internatsschule Schloss Salem. Er hat seine Homosexualität jedoch nie ausgelebt und sich erst wenige Tage vor seinem Tod in einem Interview dazu bekannt.
"Man ist in Deutschland allzu bereit,
sich offenkundig zum Bösen zu bekennen,
solange es so aussieht,
als wollte diesem die Geschichte recht geben.."
Thomas Mann
"Begehen Sie nicht einfach Selbstmord!
Seien Sie einfallsreicher,
das darf ich von Ihnen verlangen!"
Klaus Mann
"Gleichgültigkeit: Dies kühlste Ruhekissen
ist sehr gefragt und allgemein beliebt."
Erika Mann
"Wer die Vergangenheit nicht kennt,
wird die Zukunft nicht in den Griff bekommen."
Golo Mann
Norbert Egdorf
Kunst und Komik liegen für Norbert Egdorf nah beieinander. Der Oldenburger Grafiker, Illustrator und Maler ist einer, der Schicht auf Schicht setzt wie ein Baumeister: auf solides Handwerk die Idee und darauf das Detail. Darin steckt allerdings nicht der Teufel, sondern der Schalk. Finden müssen Sie den kleinen Kerl schon selbst.
Komische Kunst ist die Aussöhnung zweier oftmals als unvereinbar angesehener Lager der Malerei; dem der realistischen »hohen« Kunst und dem des Humors und der Komik. Der Betrachter bleibt oftmals an kleinen obskuren und merkwürdigen Details hängen, die erst Irritation, dann aber Verwunderung und ein Schmunzeln auslösen. Eine Mischung aus Realistik, Romantik, Phantastik, Drastik, Komik und Skurrilität und Humor.
Seit einigen Jahren rückt diese Kunst schließlich immer stärker in den Blickwinkel eines kunstverständigen und zugleich nicht immer um Ernsthaftigkeit bemühten Publikums, das über Kunst auch schon mal lachen konnte und wollte.
Eine groteske, wundersame und wunderschöne Bilderwelt. Auf den ersten Blick sieht man eine fast realistisch abgebildete Welt, die wir zu kennen glauben, auf den zweiten wird das Absurde in dieser Welt deutlich.
Das nicht Gezeigte ist so präsent, dass man sich es vorstellen kann. Manchmal sogar vorstellen muss. Bilder, die Etwas zeigen, ohne dass sie Etwas zeigen Gekonnte Bösartigkeit, voll mit Weltschmerz und manchmal voll von Poesie.
Der Gedanke hinter dem Bild, das ist doch das wirklich Spannende.
Ein Appell an die Augen. Aber vor allem an den Kopf.
So entdeckt man das Komische im Ernsten und das Ernste im Komischen.
Man muss eben nur genau hinschauen.
Bild: Thomas Berndt