Fred Spillmann

* 8. März 1915 in Basel, heute Schweiz
† 18. September 1986 in Basel, heute Schweiz

Fred Spillmann (c) Andrea Vollgas

Fred Spillmann

Fred Spillmann war ein weltberühmter Schweizer Modedesigner. Seine ausgefallenen, komplett von Hand genähten Kleider und Accessoires waren Kunstwerke. Zu seinen Kundinnen gehörten unter anderen Josephine Baker und Marlene Dietrich. Er kreierte auch Theaterkostüme, so für Montserrat Caballé für die Oper Tosca. Seine Kreationen wurden in Modeschauen nicht nur in Basel, sondern auch in New York, Paris und London gezeigt.

Zusammen mit seinem Partner André Péguillet „Péghy“ eröffnete er in Basel die erste Luxusboutique der Schweiz. Von ihm geschaffene Kleider mit dem Markenzeichen FS befinden sich heute im Historischen Museum Basel.

Als Paris von den Deutschen besetzt wurde, ließ Spillmann in seinen Salons einen trauerschwarzen Abendmantel präsentieren. Dessen Futter hatte die Farben Blau-Weiß-Rot und die goldene Inschrift „Je reviendrai“ (frz. „Ich werde zurückkehren“). Er wurde deswegen ins deutsche Konsulat vorgeladen, wo er auf den Hitlergruß des Konsuls mit „Heil dir Helvetia“ antwortete. Seine spitze Zunge war stadtbekannt, ebenso sein Schwulsein. Trotzdem wurde es nie zum Thema in der Öffentlichkeit, außer in Andeutungen an der Basler Fasnacht. Sogar bei seiner Beerdigung wurde sein Partner Péghy, mit dem er 40 Jahre lang zusammen war, mit keinem Wort erwähnt.

In seiner schrillen Kleidung mit Perücke, Brille und Schmuck war er gerngesehener Gast auf Empfängen und an Partys. Dazu sagte er „Leute wie ich, Paradiesvögel und Wundertüten, die heutigen Hofnarren der Gesellschaft, sind wie Jokerkarten. Man kann uns an einen Hurentisch oder zu den Aristokraten setzen – wir passen immer. Aber wir müssen uns bewusst sein: Wir gehören nicht dazu.“.

Dieses Portrait wurde 2023 im Rahmen einer Ausstellung durch die Zürcher Kantonal Bank ermöglicht.

"Schwul ist Mann.
Das kann keiner lernen oder anerzogen bekommen.
Schwul sein ist eine Gabe."
Fred Spillmann

Andrea Vollgas (c) Marie Christine Gerber

Andrea Vollgas

Andrea aka Vollgas Studio kommt ursprünglich aus Ungarn und ist in Deutschland aufgewachsen. Sie hat schon immer eine Liebe zum Zeichnen gehabt und hat während ihrer Schulzeit schon Zeichenunterricht genommen. Vollgas war früh klar, dass sie etwas kreatives Arbeiten möchte und hat sich zu einem Studium in Grafik Design entschieden. Während ihrer Studienzeit hat sie in Hildesheim, Berlin, Budapest und London gelebt, bevor sie 2011 in die Schweiz kam.

Andrea Vollgas hat ca. 10 Jahre im Bereich Grafik Design gearbeitet und parallel, zusammen mit Jovana Hitz, für 4 Jahre eine Galerie geführt. In 2020 entschloss sie sich, die Galerie und das Grafik Design hinter sich zu lassen und sich voll und ganz auf die Kunst und Illustration zu konzentrieren. Seither arbeitet Andrea Vollgas Vollzeit als Illustratorin mit Kunden wie Vans, The Guardian, SRF, SP, Adobe Stock, Patreon und vielen mehr.

Als queere, dicke Frau hat sie sich auf Themen der Queerness, Körperakzeptanz und Feminismus spezialisiert. Ihre Arbeiten sind bunt und bewegt – sie spiegeln die Vielfalt und Diversität unserer Welt dar. Sie legt viel Wert auf die Darstellung von vielen verschiedenen Körpern und scheut nicht vor kraftvollen Aussagen zurück.

Die Arbeiten von Andrea Vollgas sind unter www.vollgas.studio oder Instagram.com/vollgasstudio zu finden.